Psychotherapie

Laut österreichischem Psychotherapiegesetz ist Psychotherapie
„die (…) Behandlung von psychosozial oder auch psychosomatisch bedingten (…) Leidenszuständen mit wissenschaftlich-psychotherapeutischen Methoden (…) mit dem Ziel, bestehende Symptome zu mildern oder zu beseitigen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die Reifung, Entwicklung und Gesundheit des Behandelten zu fördern.“

Die Anwendung der Psychotherapie umfasst demnach die Behandlung psychischer Störungen und Krankheiten sowie auch Hilfe bei der Bewältigung von körperlichen Erkrankungen und Lebenskrisen.

Für mich persönlich geht Psychotherapie allerdings noch deutlich über die Krankenbehandlung, die ohne Zweifel ein wichtiges Anliegen ist, hinaus.
Gelingende Psychotherapie bedeutet, Sie dabei zu unterstützen, dass Sie sich selbst und Ihrem inneren Wesen näherkommen, sich mögen und vertreten können und zumindest ein Stück für sich die Frage beantworten, worum es hier in Ihrem Dasein gehen soll, damit es für Sie persönlich ein gutes, sinnvolles Leben ist.

Psychotherapie ermöglicht es, sich in einem geschützten Rahmen mit Unverstandenem, Schmerzhaftem und Belastendem im aktuellen Erleben oder aus der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Das bietet die Chance, sich selbst besser verstehen zu lernen und so als Persönlichkeit zu wachsen und zu reifen. Ein neuer Umgang mit sich selbst und in Beziehungen wird möglich, der zu mehr Erfüllung und Lebensfreude führen kann.

Wichtige Voraussetzung für eine Psychotherapie ist der Wunsch, etwas zu verändern, und die grundsätzliche Bereitschaft, sich mit den eigenen Gefühlen und dem Erleben zu beschäftigen und sich dabei unterstützen zu lassen.

Folgende Probleme und Erlebnisweisen können ein Anlass sein, um psychotherapeutische Hilfe zu suchen (in Anlehnung an eine Zusammenstellung des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie, ÖBVP):

  • Sie sind oft niedergeschlagen und haben keine Freude am Leben.
  • Sie fühlen sich antriebs- und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
  • Sie denken manchmal an Selbstmord.
  • Sie haben seit Längerem Probleme beim Ein- und Durchschlafen.
  • Sie haben Ängste, die Sie belasten und einschränken, z.B. vor dem Kontakt zu Mitmenschen, vor großen Plätzen, vor engen Räumen, vor Autoritäten, vor bestimmten Tieren, vor Prüfungen.
  • Ohne ersichtlichen Grund bekommen Sie manchmal rasendes Herzklopfen und Angst, dass Sie sterben müssen.
  • Sie haben Schmerzen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder andere körperliche Beschwerden und der Arzt kann keine körperliche Ursache feststellen.
  • Es plagen Sie oft Gedanken oder Gefühle, über die Sie mit niemandem zu sprechen wagen (Scham- und Schuldgefühle, Hassgefühle, Unzulänglichkeitsgefühle, das Gefühl, verfolgt oder fremdbestimmt zu werden etc).
  • Sie fühlen sich nach der Geburt oder bei der Erziehung eines Kindes dauerhaft überfordert.
  • Sie leben in einer schwierigen Paarbeziehung oder es traten in verschiedenen Paarbeziehungen immer wieder ähnliche Probleme (z.B. starke Eifersucht) auf.
  • Sie haben wiederkehrend große Probleme im Kontakt mit anderen Menschen (z. B. am Arbeitsplatz).
  • Sie befinden sich in einer belastenden Umbruchssituation (Tod eines geliebten Menschen, Erkrankung, Scheidung, Trennung, Unfall, …).
  • Sie können ohne bestimmte Rituale (ständiges Waschen, Zusperren, …) nicht leben, obwohl diese Ihr Leben sehr einengen.
  • Sie sind süchtig (nach Alkohol, Drogen, Essen, Liebe, Glücksspiel, …).
  • Sie können sich oft nicht entscheiden oder haben Angst vor Entscheidungen, und das quält Sie.
  • Sie vermeiden es, bestimmte Dinge zu tun, die Sie eigentlich gerne tun würden.
  • Sie möchten Ihre Beziehungen verbessern.
  • Sie möchten Ihre Entwicklungspotentiale besser ausschöpfen und wissen nicht wie.
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